Schwimmtraining ohne Wasser – Challenges gegen Corona-Frust

Leistungsschwimmer der Gruppe 1 im MTV Goslar trainieren alternativ

Die Saison war optimal auf die anstehenden Großereignisse wie Norddeutsche-, Deutsche und Deutsche Jahrgangsmeisterschaften mit anschließender Freiwassersaison abgestimmt. Aber dann kam ab 14. März alles anders und die Träume zerplatzen wie Seifenblasen. Donna Hannig, Francesca Kühn, Lennart Sattler, Lotta Dedecke, India Tappe, Lea Kopetzki, Mara Madeleine Hartung und Justin Alexander Kutsch, die Schwimmer*innen aus Wettkampfgruppe 1 der Schwimmabteilung im MTV Goslar hätten im März / April bei Bezirks- und Landesmeisterschaften ihr bis dato hohes Leistungsniveau auf der Jagd nach Titeln unter Beweis gestellt. Aber mitten in der Vorbereitung kamen die Corona Beschränkungen und die Trainingsstätte Aquantic war von heute auf morgen geschlossen. Aber was machen Schwimmer*innen ohne Wasser ? Ein Ausweichen auf Bade-/Stauseen ist aufgrund der derzeitigen Temperaturen nicht denkbar. Am Anfang hatten alle noch die Hoffnung auf eine baldige Normalisierung, heute wissen wir, dass dieses nicht in den kommenden Tagen/Wochen wahrscheinlich sogar Monaten passieren wird.

Nun heißt es für die Vereine auch Innovation zu zeigen. Inspiriert von zahlreichen Challenges im Internet kam Abteilungsvorstandsmitglied Ingmar Hahn die Idee, die Trainer der Wettkampfgruppen Schwimmen in seinem Verein aufzufordern, Alternativen zum fast täglichen Training im Wasser anzubieten. Lennard Ulrich, Trainer der Wettkampfgruppe 1, fand diese Idee gut und machte sich gleich Gedanken.

Heraus gekommen ist, dass er nunmehr wöchentlich seinen Aktiven unterschiedliche Challenges anbietet, um diese fit zu halten. Ziel soll es sein, gemeinsam – wenn auch räumlich getrennt – dem gemeinsamen Hobby Sport nachzugehen. In der ersten Woche hieß es dann für die 8 Teammitglieder zusammen insgesamt eine Strecke von 150 km, nämlich den täglichen Arbeitsweg von Lennard, läuferisch zurück zu legen. Die Auswertung erfolgt über den Schrittzähler auf dem Smartphone. Nach jedem Lauf schicken die Teilnehmer einen Screenshot an Lennard, der dieses dann auswertet. Und die Mühe soll nicht unbelohnt bleiben – in der ersten Woche winkten Kinogutscheine vom Cineplex Goslar. Bereits am Tag 3 wurde von den 7 Teilnehmer*innen das Ziel erreicht. Am Ende der Woche waren es insgesamt 379,1 km. Mit dem besten Einzelergebnis von 24,11 km sowie dem besten Gesamtergebnis von 100,74 km konnten sich Lennart Sattler und Justin Kutsch in der ersten Woche über die Gutscheine freuen.

Bis dann irgendwann wieder an Wassertraining zu denken ist, will Ulrich wöchentlich der Gruppe neue Challenges anbieten, wobei nicht immer nur der Leistungsstärkste honoriert werden soll – aber mehr soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden.

Hahn und Ulrich hoffen, dass auch die anderen Trainer der Wettkampfgruppen sich alternative Angebote zu Fernsehen / Spielekonsole einfallen lassen. Aktuelles hierzu kann bis zur geplanten Freischaltung des neuen Internetauftritts der Schwimmabteilung im Mai dem facebook-Auftritt der Abteilung entnommen werden.