GESCHAFFT !!! Mia Kreibohm unterbietet Kadernorm !!!

Es ist vollbracht: Mia Kreibohm (2009) vom MTV Goslar hat die vom Landesschwimmverband Niedersachsen geforderte Kadernorm für die Saison 2022/23 unterboten.

Rückblick: nach dem zweiten Lockdown war für Mia, damals elf Jahre alt, und die anderen Nachwuchsathleten nur noch dreimal die Woche Training von einer Stunde im Wasser in Goslar möglich. Wettkämpfe fanden fast gar nicht mehr statt. Mit dem Wechsel in die Leistungsgruppe 1 des MTV im August 2021 stieg das Pensum, was sich ziemlich schnell in ziemlich schnellen Zeiten bemerkbar machte. Bei den Landeskurzbahnmeisterschaften im vergangenen November pulverisierte Mia ihre bisherigen Bestzeiten, qualifizierte sich für Endläufe und gewann ihre ersten Medaillen, darunter sogar den Titel der Landesjahrgangsmeisterin über 400m Freistil. Völlig unerwartet unterbot sie damals über 50m und 100m Freistil die Normen im coronabedingten Nachrückverfahren für den Landeskader. Dazu folgte die Einladung in die niedersächsische Auswahlmannschaft zum Nordländervergleich in Rostock. Schwimmen auf der Überholspur.

Im Dezember startete das das Training am Stützpunkt in Braunschweig. Seitdem trainiert Mia dreimal die Woche dort unter der Leitung von Landestrainier Marco Rebnau. Hier gibt es jedes Mal Land- und Wassertraining. Dazu kommen noch zwei weitere Wassereinheiten, die sie weiterhin im MTV absolviert. „Viele Übungen kannte ich schon, aber oft unter anderen Namen“, berichtete Mia von ihren ersten Eindrücken. „Es gab aber auch ganz schön viel Neues zu erlernen.“ Marco Rebnau ergänzt: „Ich bin sehr froh darüber, wieder jemanden von außerhalb der SSG Braunschweig in meiner Gruppe haben zu dürfen. Zu Beginn hatte Mia noch viel Respekt und ein wenig Angst vor dem Training. Alles hat sich doch dann schnell gelegt und sie hat sich sehr gut in der Gruppe eingefunden. Sie hat sehr viel Freude am Training, nimmt vieles schnell auf und versucht es umzusetzen. Dabei hat sie die Steigerung des Trainingspensums gut verkraftet und auch schon technisch gute Fortschritte gemacht.“

In den Osterferien stand dann das erste große Trainingslager an: mit dem stützpunkttragenden Verein SSG Braunschweig flog Mia für zehn Tage nach Zypern, um sich dort auf die anstehenden Meisterschaften vorzubereiten. Bei den folgenden Landesmeisterschaften konnte Mia ihre starke Form unter Beweis stellen und sich erstmals für die Norddeutschen Meisterschaften qualifizieren. Das erste ihrer beiden Saisonziele war erreicht. Dort sollte dann die Kadernorm angegriffen werden.

Die Ergebnisse im Training sahen gut aus – und dann kam Corona! Völlig unerwartet, eine Woche vor den Norddeutschen Meisterschaften warf der positive Test alle Pläne über den Haufen. Die Zeit bis zum Wettkampf war zu kurz, so dass Mia ihre Starts absagen musste. Zum Glück gaben die Ärzte bereits kurz darauf wieder grünes Licht, der langsame Wiedereinstieg ins Training folgte. Beim Schwimmfest in Wolfsburg Ende Mai startete Mia einen ersten Versuch, die angestrebte Kadernorm noch zu unterbieten, was knapp scheiterte. Was nun? Aufgeben? – Nein! Es folgten sechs Wochen konzentriertes Training. Beim Schwimmfest in Wittenberg Mitte Juni zeigte sie bereits, dass sie wieder in Form ist.

Zusammen mit ihrem Vater fuhr Mia dann am vergangenen Sonntag nach Dresden. Knapp drei Stunden Autofahrt für ein einziges Rennen, denn es ist gar nicht so einfach, so kurz vor dem Ende der Saison noch einen geeigneten Wettkampf zu finden. Es muss eine ja 50m-Bahn sein und am besten kein Freibad, um wirklich beste Bedingungen vorzufinden. Also ging die Reise nach Dresden. Als Strecke hatte Mia sich gemeinsam mit ihrem Trainer die 100m Freistil ausgesucht. Einschwimmen, nochmal Start und Wende üben. Ausruhen, etwas essen und trinken und dann auf das eine Rennen vorbereiten. Da lastet schon ziemlich viel Druck auf den Schultern einer Zwölfjährigen. Aber sie konnte diesem Druck standhalten: mit einem guten Starts ging´s ins Becken, auf der ersten Bahn lag sie gleichauf mit den Konkurrentinnen. Gute Zeit an der Wende, kräftig abgestoßen und ab auf die Zielgerade. Mia konnte das Tempo erhöhen, legte einen herausragenden Endspurt hin und schlug nach 1:03,35 Minuten mit einer richtig starken neuen Bestzeit an, die Norm sogar um fast eine Sekunde unterboten! Kein Wunder, dass der Jubel bei Vater, Tochter und allen, die daheim mitgefiebert hatten, keine Grenzen kannte.

Jetzt ist erstmal Durchatmen angesagt. Der Saisonabschluss beim Sommerschwimmfest in Göttingen kann nächste Woche einfach nur noch genossen werden. Die Teilnahme am Landesvielseitigkeitstest in Hannover Ende August ist somit nur noch reine Formsache. Dort werden auch weitere Goslarer Nachwuchsschwimmer(innen) versuchen, einen Kaderstatus für die neue Saison zu erreichen. Anfang September wird Mia dann ihren ersten Kaderauftaktlehrgang in Hannover absolvieren dürfen. Sie hat nun eine ganze Saison am Stützpunkt vor sich, so dass konstant weitergearbeitet werden kann. Darüber freut sich auch ihr Trainer sehr, der noch viel Potenzial bei ihr sieht.

Viel Erfolg und herzlichen Glückwunsch, Mia !!!