Ingmar Hahn in Schiedsrichter-Core Group des Intern. Paralympic Committee

Ende November kam die positive Nachricht vom Intern. Paralympic Committee. Ingmar wurde in das 25-köpfige Kernteam internationaler Schiedsrichter für Schwimmen im Paralympischen Bereich berufen. Die Freude hierüber war groß, denn aus diesem Kernteam werden die Schiedsrichterteams für alle großen Schwimmveranstaltungen, wie u.a. Europa-, Weltmeisterschaften, Paralympische Spiele, … berufen. Damit ist er der einzige Deutsche Schiedsrichter, der diesen Sprung ins internationale Team geschafft hat.

Der Weg dorthin war zeitintensiv. Ingmar ist seit 1999 im paralympischen Bereich auf nationaler Ebene tätig und seit 2009 auch auf diversen internationalen Wettbewerben, wie u.a. 2010 bei den Asian Games in Guangzhou (China), Europameisterschaften 2011 in Berlin, 2014 in Einhoven (Niederlande), 2016 in Funchal (Portugal) und 2013 bei den Weltmeisterschaften in Montreal (Kanada) als Schiedsrichter im Einsatz. Bisher wurden die Teams für diese Veranstaltungen immer bund gemischt aus allen intern. Schiedsrichtern. Dieses Vorgehen wurde in diesem Jahr durch den Weltverband geändert. Bereits im Sommer hieß es für alle bisherigen paralympischen Schiedsrichter (ca. 100 Personen weltweit) einen Onlinetest auf Zeit zu absolvieren. Hierbei mussten diverse Fragen beantwortet und Videosequenzen auf mögliche Disqualifikationen geprüft werden. Anhand des Ergebnisses wurden die 40 besten Absolventen ausgewählt, die dann nach diversen weiteren Onlinetests vom 09.-13. November 2017 zum Auswahl-Seminar in die Nähe von Venedig eingeladen wurden. Über drei Tage trafen sich hier die ausgewählten paralympischen Schiedsrichter zusammen mit den ausgewählten Klassifizierern, die für die Eingruppierung der Sportler in die entsprechenden Startklassen aufgrund deren Behinderung verantwortlich sind. Während der drei Tage Seminar wurden u.a. auch die anstehenden Regeländerungen sowie Problemfälle und offene Frage aus der Vergangenheit diskutiert.

Neben Ingmar waren als Schiedsrichter noch Thomas Petzold (Chemnitz) und Andreas Reif (Berlin) sowie als Klassifiziererin Claudia Miklisch (Bad Neustadt a.d. Saale) und Winnie Timans (Frechen) in Venedig. Aus den Ergebnissen des Onlinetests, der diversen schriftlichen Tests beim Seminar in Venedig sowie der Beurteilung des Auftretens beim Seminar wurde dann im Nachgang das Kernteam für die Jahre 2018-2021 berufen. Dabei wurden folgende Gesichtpunkte berücksichtigt: Geschlecht, Nationalität, fachliches Wissen und Engagement sowie Soft Skills wie Auftreten beim Seminar, zielorientiertes Arbeiten.

Petzold und Reif stehen dem Weltverband als Reserve-Schiedsrichter im Level 3 weiterhin zur Verfügung und können auch Einsätze auf internationaler Ebene erwarten, wenn Veranstaltungen nicht komplett durch Schiedsrichter der Kerngruppe besetzt werden können, denn alle internationalen Schiedsrichter sind neben ihrer beruflichen Tätigkeit ehrenamtlich unterwegs. Über die Berufung der Klassifizierer war bis zum jetzigen Zeotpunkt noch keine Entscheidung durch den Weltverband getroffen worden.

Für Ingmar geht es Mitte Dezember noch nach Dubai zu den Asian Para Youth Games, wo er als Schiedsrichter tätig ist. Neben der Weltcup Serien stehen dann 2018 im August die Europameisterschaften in Dublin (Irland) an.